Naturstein gehört zu den elementaren Dingen der menschlichen Umgebung. Als härtester fast überall vorkommender Grundstoff diente er dem Menschen früh zum Waffen- und Werkzeugbau. Erst der technologische Fortschritt erschließt den ganzen Reichtum seiner Formen und Farben.
Stein ist hart und zart zugleich. Ein falscher Hieb, unsachgemäßes Anheben oder nachlässiger Transport führen schnell zur Beschädigung. Er verlangt Ausdauer und Geduld, beispielsweise beim Schleifen und Polieren mit der Handmaschine. Dort, wo die einzigartige Textur zum Blickfang werden soll, muss oftmals über viele Stunden auf Glanz poliert werden. Kraft und Geschicklichkeit sind erforderlich, wo es gilt, ihn mit Handwerkzeug in die gewünschte Form zu bringen.
Naturstein zeigt sich auch Jahrmillionen nach seiner Entstehung unverwüstlich. Wer mit ihm zu tun hat, entdeckt früher oder später wieder das Kind in sich, das auf einem Waldweg, in Träumen versunken oder mit raschem Sammlergriff, seinem ganz persönlichen Zauberstein begegnet.
sandstein
Sandstein ist gut zu bearbeiten und kommt in vielen Farben und Mustern vor. Der rote und rot-weiße Mainsandstein wird im nahen Mainfränkischen abgebaut. Ob einfarbig oder mit interessanten Kontrasten: Er prägt das Straßenbild vielerorts im Rhein-Main-Gebiet.
Sandstein ist relativ offenporig und eignet sich als Grabsteinmaterial eher für freie Flächen. Im Schatten und unter Bäumen neigt er zu Grünfärbung und Bemoosung.
Im Vergleich zu Marmor altert Sandstein „schöner“: Die anfangs leichte Algenbildung wirkt wie ehrwürdige Patina. Eine regelmäßige Reinigung mit kräftiger Wurzelbürste oder Hochdruckreiniger dankt er mit leuchtender Farbe und Textur.
Obwohl zu den Weichgesteinen gehörend, ist er gegen Witterungseinflüsse jahrzehntelang ausreichend widerstandsfähig. Seine kurzfristige Lieferbarkeit, der warme Farbton und nicht zuletzt seine Preiswürdigkeit machen Sandstein auch zum beliebten Fassadenmaterial.
granit
Granit sowie seine Verwandten Gneis, Gabbro oder Quarzit sind sehr hart und widerstandsfähig. Das macht sie zu geeigneten Materialien für problematische Orte des Außenbereichs, wie feuchte und schattige Friedhofslagen oder beanspruchte Sockelbereiche von Gebäuden.
Als natürlich gebrochene Felsen und Findlinge passen sich Granit und andere Hartgesteine gut in die umgebende Natur ein. Politur macht die Gesteine pflegeleicht und bringt eine Vielzahl an möglichen Farben und Mustern zur Wirkung.
Granite kommen aus aller Herren Länder, inzwischen vorwiegend aus Indien und China. Es lassen sich Grabmale und Bauteile in fast jeder beliebigen Form und Farbe herstellen. Die Lieferzeit kann bis zu drei Monaten betragen.
marmor
Marmor und Kalkstein nehmen vom Härtegrad eine Mittelstellung ein zwischen Granit und Sandstein. Sie sind gut zu bearbeiten, polierfähig, aber nicht so witterungsfest wie Granit.
Der gebundene Kalk kann durch Säure in Regen oder Boden angegriffen, die Oberfläche angeraut werden. Schwärzliche Veralgung ist oft die Folge, besonders an schattigen und feuchten Standorten. An freien und sonnigen Plätzen können aber Grabmale aus Marmor viele Jahre ohne großen Pflegeaufwand überdauern.
Die Farben und Muster von Marmor und Kalksteinen sind äußerst vielfältig, manchmal geradezu spektakulär. Besonders beliebt ist der klassisch helle Carrara-Marmor aus der Toscana als dekoratives Material für Fliesen und Massivteile.